Generell stellt sich beim Kauf gebrauchter Tresore die Frage, in welchem Zustand sich diese befinden. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Interessenten gebrauchter Waffenschränke diese nach Möglichkeit vorher in Augenschein nehmen und sich vom Vorbesitzer einen schriftlichen Nachweis darüber geben lassen, welche Sicherheitsstufe der Waffenschrank hat.
Dennoch geht der Käufer eines gebrauchten Waffenschranks ein gewisses Risiko ein. Er sollte sich vor Augen führen, dass gebrauchte Waffenschrank in der Regel zwar günstiger, aber durch eventuellen Materialverschleiß auch anfälliger für Störungen sind. Außerdem kann der Vorbesitzer an dem Schrank baulich etwas verändert haben, was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Beides kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die ausgewiesene Sicherheitsstufe in der Praxis nicht mehr der ursprünglichen Sicherheitsstufe entspricht.
Das ist insbesondere bei Waffenschränken fatal, denn es gilt zu bedenken, dass die gesetzlich festgelegten Standards zur Aufbewahrung von Waffen zwingend eingehalten werden müssen! Hierfür trägt der Waffenbesitzer die alleinige Verantwortung. Daher muss jeder, der einen gebrauchten Waffenschrank erwirbt, für sich selbst entscheiden, ob er den Nachweis zur sicheren Waffenaufbewahrung, der den Behörden notwendigerweise vorzulegen ist, tatsächlich erbringen kann. Der geforderten Norm muss der Waffenschrank - gebraucht oder nicht - in jedem Fall entsprechen.
Der Hintergrund aller Maßnahmen, die bei neuen genauso wie bei gebrauchten Waffenschränken eingehalten werden müssen, ist es, die notwendige Sicherheit zu gewährleisten. Das ist das Hauptanliegen, das die Behörden mit dem Waffengesetz verfolgen. Gilt es doch, Unbefugten den Zugang zu den Waffen zu verwehren.