Laut deutschem Waffengesetz (§ 36 WaffG) müssen Waffen und Munition sicher und getrennt aufbewahrt werden. Für Langwaffen und Kurzwaffen sind Tresore der Norm EN 1143-1 vorgeschrieben:
- Langwaffen: mindestens ein Tresor der Sicherheitsstufe 0 (bei bis zu 5 Langwaffen)
- Kurzwaffen: mindestens Sicherheitsstufe 1
- Munition: entweder in einem separaten, verschlossenen Munitionsbehälter oder in einem Innentresor innerhalb des Waffenschranks
Unabhängig von der Anzahl ist eine sachgerechte, unzugängliche Lagerung entscheidend – auch in Haushalten mit Kindern oder Dritten. Bei Aufbewahrungsmängeln drohen empfindliche Strafen bis hin zum Waffenentzug.
Die Erstausstattung kann je nach Anspruch und Marke stark variieren. Eine grobe Orientierung:
Bereich |
Durchschnittskosten (€) |
Repetierer + Optik |
1.500 – 3.500 |
Jagdbekleidung |
400 – 800 |
Rucksack, Messer |
150 – 300 |
Fernglas |
300 – 1.000 |
Waffenschrank |
400 – 1.500 |
Versicherung & Jagdschein |
ca. 150 – 300 jährlich |
Viele Anbieter bieten Jungjägern rabattierte Pakete oder Finanzierungsmöglichkeiten. Wichtig ist, nicht an Sicherheit oder Qualität zu sparen – z. B. beim Tresor oder der Optik.
Pflicht ist die Jagdhaftpflichtversicherung. Sie deckt Schäden ab, die während der Jagdausübung verursacht werden, z. B. durch Schüsse, Verkehrsunfälle mit Jagdhunden oder Sachschäden. Empfehlenswert sind zusätzlich:
- Jagdrechtsschutzversicherung: für Streitigkeiten im Jagd- oder Waffenrecht
- Waffenkasko-Versicherung: bei Diebstahl oder Beschädigung der Waffe
- Unfallversicherung: insbesondere für Jagdunfälle bei Gesellschaftsjagden oder im Revier
Einige Versicherer bieten Kombitarife speziell für Jungjäger an.
Für den Einstieg bieten sich verschiedene Wege an:
- Netzwerke aus der Jagdausbildung: Mitschüler, Ausbilder oder Revierinhaber
- Landesjagdverbände: Vermittlung von Begehungsscheinen oder Mentor-Reviere
- Online-Plattformen: z. Pirsch.de, Revierwelt oder Jagdpacht24
- Forstämter und Kommunen: oft mit Ausschreibungen oder Angeboten für Jungjäger
- Direkte Kontaktaufnahme: Revierbesitzer in der Region persönlich ansprechen
Geduld, Engagement und ein guter Eindruck sind entscheidend. Viele Revierinhaber suchen engagierte Jungjäger, die bereit sind, aktiv mitzuarbeiten.
Die Sicherheit steht in der Jagdausübung an oberster Stelle. Die wichtigsten Grundregeln:
- Waffe stets so behandeln, als sei sie geladen
- Lauf niemals auf Menschen oder Tiere richten, wenn nicht gezielt wird
- Finger nur bei Schussbereitschaft an den Abzug
- Waffe nur im sicheren Umfeld laden/entladen
- Im Zweifelsfall: Waffe entladen und sichern
Darüber hinaus gelten gesetzliche Vorschriften (WaffG, AWaffV), die unbedingt eingehalten werden müssen. Wer sich daran hält, schützt nicht nur sich, sondern auch Mitjäger, Hunde und Unbeteiligte.
Als Jäger sind Sie nicht nur Schütze, sondern auch Lebensmittelproduzent. Die Wildbrethygiene ist daher essenziell:
- Sauberes Aufbrechen möglichst zeitnah nach dem Erlegen
- Vermeidung von Kontamination (z. Darminhalt, Haare, Insekten)
- Kühlung unter 7 °C Kerntemperatur innerhalb weniger Stunden
- Zerwirken mit sauberen Werkzeugen, idealerweise in einer Wildkammer
- Lagerung und Vermarktung nur unter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Wenn Sie Wild verkaufen oder verschenken wollen, gelten je nach Bundesland zusätzliche Regelungen. Ein Hygieneschulungskurs wird empfohlen – oft kostenlos bei Jagdverbänden.