Waffenschränke sind eine besondere Nutzungsform von Tresoren. Anders als ein Standard-Tresor ist ein Waffenschrank mit Waffenhaltern ausgestattet. Viele Modelle haben zusätzlich verschließbare Fächer, sogenannte Innentresore, oder Fachböden, so dass auch Wertgegenstände oder Dokumente im Waffenschrank untergebracht werden können.

Ein Waffenschrank ist bei Neukauf in Deutschland nur dann zur Waffenaufbewahrung zugelassen, wenn er mindestens Widerstandsgrad 0 nach EN 1143-1 entspricht.

Abhängig von der Sicherheitsstufe – wie der Widerstandsgrad auch genannt wird – und dem Gewicht dürfen unterschiedliche viele Waffen im Waffentresor untergebracht werden.

Maße und Gewichte der Waffenschränke

Wie die Tabelle weiter unten zeigt, können in Waffenschränken mit Widerstandsgrad 0, die bis 200 kg wiegen, bis zu 5 Kurzwaffen, in über 200 kg schweren Tresoren bis zu 10 Kurzwaffen und jeweils unbegrenzt viele Langwaffen untergebracht werden. In einem Waffenschrank mit Widerstandsgrad I dürfen unbegrenzt Kurz- und Langwaffen gelagert werden. Unser HARTMANN TRESORE-Onlineshop bietet Ihnen Waffentresore mit

• Gewichtsklassen zwischen 30 kg und 340 kg
• Maßen von maximal 190 cm Höhe, 85 cm Breite und 45 cm Tiefe

Nach dem 6. Juli 2017 erworbene Waffenschränke müssen laut dem aktuellen deutschen Waffengesetz mindestens Widerstandsgrad 0 nach EN 1143-1 haben. Wollen Sie mehr als 10 Kurzwaffen – zum Beispiel Pistolen oder Revolver – mit im Langwaffenschrank unterbringen, muss dieser jedoch über mindestens Widerstandsgrad I nach EN 1143-1 verfügen. Statt „Widerstandsgrad“ wird häufig auch der Begriff „Sicherheitsstufe“ genutzt, was streng genommen nicht korrekt ist.

Wichtig ist, dass der Waffenschrank über die Zertifizierung einer neutralen, akkreditierten Stelle wie z. B. der VdS Schadenverhütung (früher Verband der Schadensversicherer) oder dem ECB-S (European Certification Body Security) verfügt. Unsere Waffenschränke der Schutzklassen 0 oder I verfügen über einen durch den ECB-S zertifizierten Einbruchschutz. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die erlaubte Anzahl der aufzubewahrenden Waffen und im Hinblick auf die Versicherungssumme.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Unterschiede zwischen den Widerstandsgraden, die laut Waffengesetz zur Waffenaufbewahrung zugelassen sind:

Das deutsche Waffengesetz (WaffG) in seiner aktuellen Fassung gilt seit dem 6. Juli 2017. Die wichtigsten Regelungen zur Waffenaufbewahrung finden Waffenbesitzer in § 36 des Waffengesetzes (WaffG) sowie in § 13 der Allgemeinen Waffengesetz-Verordnung (AWaffV).

Laut diesem Gesetz sind alle Schusswaffenbesitzer verpflichtet, ihre Waffen in einem Waffenschrank zu sichern, der mindestens Widerstandsgrad 0 nach EN 1143-1 entspricht. Frei erhältliche Luftgewehre und Schreckschusswaffen müssen nicht im Waffenschrank verstaut werden.

Waffen und Munition müssen nur dann getrennt voneinander aufbewahrt werden, wenn der vorhandene Waffenschrank nicht Widerstandsgrad 0 oder einen gleichwertigen Schutz bietet. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn zur Waffenaufbewahrung ein älterer, bereits vorhandener Waffenschrank der Sicherheitsstufen A oder B nach VDMA 24992 genutzt wird.

In Waffenschränken ab Widerstandsgrad 0 kann die Munition mit untergebracht werden; ein Innentresor oder ein separater Munitionsschrank ist nicht erforderlich.

HARTMANN TRESORE bietet Ihnen für alle Waffentresore sowohl Doppelbartschlösser als auch Elektronikschlösser. Standardschloss ist in der Regel ein Doppelbart-Sicherheitsschloss, aber Sie können Ihren Waffenschrank auch mit einem elektronischen Zahlenschloss oder einem biometrischen Fingerprint-Verschlusssystem ausstatten lassen. Ein Elektronikschloss, das über einen Zahlencode geöffnet wird, bietet den Vorteil, dass es ohne Schlüssel funktioniert – denn als Waffenbesitzer sind Sie verpflichtet, die Waffenschrank-Schlüssel so aufzubewahren, dass Unbefugte keinen Zugriff darauf haben. Das biometrische Fingerprint-Schloss wird einfach per Fingerstreich geöffnet – das ist besonders komfortabel und bequem.

Das nachträgliche Umrüsten von einem Doppelbartschloss auf ein Elektronikschloss ist grundsätzlich möglich – wir beraten Sie gerne.

Neben dem Einbruchschutz kann ein Waffenschrank zusätzlich über Feuerschutz verfügen. Ein feuerfester Waffenschrank schützt Waffen und anderen Tresorinhalt nicht nur vor Diebstahl, sondern auch vor Feuer, Brandgasen und Löschwasser.

Bei Waffenschränken mit Brandschutz unterscheidet man verschiedene Güteklassen, je nachdem, wie lange der Schrank einem Brand standhält. Meist sind dies 30 oder 60 Minuten.

Erwerben Sie eine Schusswaffe, sind Sie gesetzlich verpflichtet, diese binnen zwei Wochen bei der zuständigen Behörde anzumelden. Eine Anmeldung des Waffenschranks ist nicht nötig. Jedoch müssen Sie gegenüber der Behörde nachweisen können, dass Ihr Waffenschrank den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, zum Beispiel in Form einer Quittung oder eines Fotos der Anerkennungsmarke, auf dem die Sicherheitsstufe erkennbar ist.

Seit dem 6. Juli 2017 sind Waffenbesitzer, die sich einen Waffenschrank kaufen, verpflichtet, gegenüber der zuständigen Behörde nachzuweisen, dass ihr Tresor über die Zertifizierung durch eine akkreditierte Stelle, z. B. der VdS oder dem ECB-S, verfügt (vgl. AWaffV, § 1, Abs. 2).

Den Waffenschrank dürfen Sie überall in Ihrem Haus aufstellen. Die Verankerung des Waffenschranks ist kein Muss, schützt aber vor möglichen Verletzungen – zum Beispiel, indem ein kopflastiger Waffenschrank umkippt – sowie vor Diebstahl. Denn nicht verankerte Tresore und Waffenschränke werden von Einbrechern häufig einfach im Ganzen gestohlen. Dies hängt auch vom Gewicht des Waffenschranks ab. Je leichter er ist, desto eher kann er abtransportiert werden, sofern er nicht verankert ist.

Je nach Modell können Sie den Tresor an der Wand oder im Boden verankern. Verankern Sie den Waffenschrank in einem geeigneten Untergrund (Beton) und umgehen Sie Fußbodenheizung oder Leitungen.

Gerne stellen wir den Schrank bei Lieferung aber auch für Sie auf.

Waffen dürfen nicht in unbewohnten Gebäuden (Jagdhütte, Ferienhaus) aufbewahrt werden, sofern kein Waffentresor mit mindestens Widerstandsgrad I nach EN 1143-1 vorhanden ist. Sie müssen wieder mitgenommen werden. Während der Fahrt müssen sich die Waffen in einem verschlossenen Behältnis befinden. Waffen können in diesen Fällen in Waffenschränken fürs Auto transportiert werden, die Sie bei Hartmann Tresore erwerben können.

Für die Waffenaufbewahrung in nicht ständig bewohnten Gebäuden, zum Beispiel in Jagdhütten, Schützenhäusern und auf Schießanlagen, gelten besondere gesetzliche Regelungen. In diesen Gebäuden dürfen Jäger und Schützen nur dann Waffen aufbewahren, wenn ein Waffentresor mit mindestens Widerstandsgrad I nach EN 1143-1 vorhanden ist. Die Anzahl der Waffen, die in dem Schrank aufbewahrt werden dürfen, ist auf drei begrenzt. Andere Regelungen können mit der zuständigen Behörde individuell abgestimmt werden.

Zugriff auf diesen Waffenschrank, z. B. in einem Schützenhaus, dürfen nur Personen haben, die mittels Sachkundenachweis dazu befugt sind. Der Nachweis kann durch einen Lehrgang beim Kreis- oder Bezirksschützenverband erworben werden.